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Dorfschmiede in Rieden: Feuer und Flamme für das Traditionshandwerk

Das Klingen des Schmiedehammers ist vielerorts eine längst nicht mehr vertraute Melodie. Foto: Elvira BellDas Klingen des Schmiedehammers ist vielerorts eine längst nicht mehr vertraute Melodie. Dennoch ist Pflege dieses Handwerks die Leidenschaft von Winfried Weidenbach. Foto: Elvira BellDer Beruf des Schmieds zählt zu den ältesten der Welt. Früher gab es in fast jedem größeren Ort einen Dorfschmied. So auch im Steinmetzdorf Rieden: Seit 1898 hallen das „Ping-ping-ping“ – also das rhythmische Geräusch des Schmiedehammers – und das Zischen des erkaltenden Eisens durch die Kirchstraße. 

In der Werkstatt, in der es auf den ersten Blick so scheint, als sei die Zeit stehen geblieben, wird seit mittlerweile vier Generationen mit glühender Leidenschaft, Formgefühl und Geschick Eisen geschmiedet. Mit Feuer und Flamme setzt Schlosser- und Schmiedemeister Winfried Weidenbach die Familientradition fort. In der Esse (Feuerstelle) glüht ein Haufen Kohle, über die Wände hat sich wie ein Schleier Ruß gelegt. Von Weidenbach handgefertigte Gegenstände wie zum Beispiel Treppengeländer, Kerzenständer und vieles andere mehr erfahren bei Freunden der Handwerkskunst eine besondere Wertschätzung. Dennoch meint der zweifache Familienvater, dass das Handwerk eines Schmiedes leider immer mehr eine aussterbende Spezies ist.

Die Zukunft sei ebenso wie die der Steinmetze fraglich. „Der Schmiede-Beruf stirbt aus. Wer begeistert sich heute noch für das Handwerk?“, fragt sich Winfried Weidenbach, während in der Esse ein Feuer lodert und die schweren Handwerkszeuge – Zangen, Hammer und Gesenke – zur umformenden Bearbeitung geordnet auf den Arbeitsflächen liegen. Jedes der Werkzeuge, auch der schwere Amboss, hat schon sehr viele Jahre auf dem Buckel. 

Aktuell warten jede Menge stumpfe Meißel eines Unternehmens aus Köln darauf, geschärft zu werden. Sämtliche Meißel und anderen Werkzeuge werden von Winfried Weidenbach am Amboss per Hand ausgetrieben, beigeschmiedet, geschärft und gehärtet. Der 64-Jährige beherrscht sowohl die altbewährten Techniken der Schmiedekunst als auch die Schlosser-Verarbeitungstechniken. 1992 hat er bei der Handwerkskammer Koblenz seine Meisterprüfung im Metallbauerhandwerk absolviert. Seit 1993 führt er den Betrieb seiner Vorfahren fort. „Früher waren hier zwei große Feuerstellen in Betrieb“, berichtet Weidenbach, wobei er ein wenig nachdenklich wirkt. Ebenso wie sein Vater Peter Weidenbach hatte auch er die Nachwuchsarbeit im Blick.

Die Schmiedekunst hat die Familie förmlich zusammengeschweißt. Peter Weidenbach hat, obwohl er schon längst im Ruhestand war, noch viele Jahre mit eisernem Willen geschmiedet. Gegründet wurde die Dorfschmiede vor 125 Jahren von Winfried Weidenbachs Urgroßvater Peter Weidenbach, der 1860 geboren wurde. Er hat die Liebe zum Traditionshandwerk weitergegeben.

Im Jahr 1930 wurde der Betrieb, die sich in einem Hinterhof befindet, räumlich erweitert. Winfried Weidenbachs Großvater Ludwig führte sie fort, bevor sein Vater Peter – er hatte mit 14 Jahren im elterlichen Betrieb angefangen – die Schmiede übernahm. An zwei Auszubildende hat Winfried Weidenbach sein Wissen um die Kunst und auch die Kniffe des Schmiedens weitergegeben. „Mein Vater hatte vier Lehrlinge“, berichtet der 64-Jährige. Und wie sieht die Zukunft aus? Weder sein Sohn noch seine Tochter werden in seine Fußstapfen treten. Voraussichtlich in drei Jahren will er seinen Job an den Nagel hängen. Angegliedert an die Schmiede ist seit einigen Jahren im Übrigen ein Schmiedelädchen.

 

Quelle: Rhein-Zeitung, Elvira Bell, 6. November 2023

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